Komödien für Erwachsene, die in den USA das berüchtigte R Rating erhalten, sind in den letzten Jahrzehnten nach Mega-Erfolgen wie „Hangover“ und „21 Jump Street“ zum beliebten Exportprodukt und einem eigenen Untergenre geworden. Dass „für Erwachsene“ nicht unbedingt gleich „gut“ bedeuten muss und das Genre der R-Rated Komödien auch durch Negativ-Beispiele aufzufallen vermag, beweist Regisseur Josh Greenbaum („Barb and Star Go to Vista Del Mar“) mit „Doggy Style“, der ab morgen in unseren Kinos zu sehen ist.

von Cedric Baumann

Dabei lockt „Doggy Style“ mit einem knuffigen Hundeprotagonisten (im Original gesprochen von Will Farell, „Anchorman“), der von einem schrecklichen Besitzer ausgesetzt wird und nach Rache sinnt. Diese will der nun zum Streuner gewordene Reggie mit seinen neu gefundenen Hundefreunden Bug (Jamie Foxx, „Ray“), Maggie (Isla Fisher, „Rango“) und Hunter (Randall Park, „The Interview“) erreichen und macht sich auf den Weg, um seinen Besitzer zu finden und ihm sein bestes Stück abzubeißen.

Was in wenigen Sätzen zusammengefasst noch nach einer frischen Idee und einem interessanten Konzept für eine Komödie klingt, verliert leider seinen Reiz, sobald die titelgebenden Hunde anfangen zu reden. Der Kern von „Doggy Style“ besteht nämlich ausschließlich aus lange schon aus der Mode gekommenem Fäkalhumor, Schimpfwörtern und Sex-Witzchen, die selbst aus menschlichen Mündern peinlich wären. Auch die Synchronsprecher, die vor der Kamera für ihr komödiantisches Talent bekannt sind, glänzen hierbei eher durch dessen Abwesenheit. So bleiben die einzig auszuhaltenden Stellen des Films die viel zu wenigen Momente, in denen nicht gesprochen wird und eine Gruppe fröhlicher Streuner durch Rasensprenger tollen darf oder durch den Wald spaziert.

Auch einige Szenen, in denen alltägliche Situationen aus der Perspektive eines Hundes gezeigt werden, hätten durchaus mehr Potential für gute Gags gehabt, wenn sie nicht mehrfach wiederholt und die Witze bis ins kleinste Detail erklärt worden wären.

Einzig positiv ist also nur festzuhalten, wie beeindruckend in “Doggy Style” mit echten Tieren gearbeitet wird. Immerhin wurden in 95% der Szenen echte Hunde verwendet und die Computertechnik nur für deren Lippenbewegungen benutzt. Das unterirdische Niveau der Handlung macht aber eher wütend darüber, dass diese offenbar sehr talentierten Vierbeiner gezwungen wurden, mit den Stimmen von Comedy-Stars scheinbar unendliche Witze über ihre Genitalien oder ihr Sexleben zu reißen.

Spätestens bei einem unfreiwilligen Drogenrausch der Streuner oder einem gegenseitigen Anpinkeln, welches hier als herzerwärmendes Freundschaftsbekenntnis ausgegeben wird, fragt man sich, womit die armen Hunde es verdient haben, hier mitzuspielen.

Der unangenehme Gipfel dieser Gemeinheiten wird aber erst kurz darauf erreicht, wenn Isla Fisher als Hundedame Maggie erfolgreich versucht bei Dogge Hunter (Park) eine Erektion auszulösen und dafür anzügliche Posen präsentiert und ihm Sexfantasien ins Ohr flüstert.

Weshalb nach dem Überstehen dieser Tortur der Niveaulosigkeit noch ein thematisch völlig unpassendes, glückliches Kinderfilm-Ende angehängt wird, verstehen dann wahrscheinlich nicht mal mehr Regisseur Greenbaum oder Drehbuchautor Dan Perrault („American Vandal“).

Fazit

„Doggy Style“ bleibt schlussendlich trotz süßer Hunden ein Film, den man lieber vergisst. Denn dass nett anzusehende Hunde und Slow-Motion-Kot-Fontänen oder halluzinierten Schamhaar-Tornados noch keinen bahnbrechenden Humor machen, hat hier leider niemand verstanden.

Bewertung

Bewertung: 1 von 10.

(8/100)

Bild: (c) Universal Studios.