Mit ganzen 24 Nominierungen ist Netflix bei den Oscars 2020 vertreten. Damit der Streamingriese auch in Zukunft die Preisverleihungen dominiert, hat man sich nun Bradley Cooper mit seinem Langzeit-Herzensprojekt „Bernstein“ unter den Nagel gerissen.
Bradley Cooper, der mit seinem Regiedebüt „A Star Is Born“ Erfolge feierte (der Film war 2019 für acht Oscars nominiert), möchte schon seit geraumer Zeit ein Musiker-Biopic über Komponisten-Legende Leonard Bernstein drehen, der unter anderem die Musik für das weltberühmte Musical „West Side Story“ (1957) komponierte. Wie schon in „A Star Is Born“ möchte Cooper bei „Bernstein“ nicht nur Regie führen, sondern auch selbst die Hauptrolle übernehmen. Doch obwohl die Kinder Leonard Bernsteins bereits ihr Vertrauen in Cooper gesetzt und ihm die exklusiven Rechte für die geschützte Bernstein-Musik übergeben haben, wollte eine Umsetzung durch die klassischen Hollywood-Studios bislang nicht klappen.
Für die Umsetzung des Projekts bei Netflix erhält Bradley Cooper hochkarätige Unterstützung von Steven Spielberg und Martin Scorsese, die als Produzenten tätig sein werden. Spielberg plante, wie zuvor Scorsese, das Projekt selbst zu inszenieren, räumte das Feld dann aber für den vom Stoff besonders begeisterten Cooper. Spielberg dreht stattdessen das Remake von „West Side Story“, das Ende 2020 ins Kino kommen wird. Mit an Board ist außerdem Coopers Freund und Geschäftspartner Todd Phillips („Joker“). Das Drehbuch entsteht in einer Zusammenarbeit des oscar-prämierten Autors Josh Singer („Spotlight“) und Bradley Cooper selbst.
Überraschend ist, dass Spielberg dabei ist, der im Anschluss an die Oscars 2019 die starke Präsenz von Filmen für Streamingplattformen wie Netflix kritisierte. Er vertrat die Ansicht, dass Netflix-Filme, die lediglich limitierte Kinostarts erhalten hatten, keinen Platz bei einer Kinopreisverleihung wie den Oscars hätten. „Bernstein“ soll laut Ankündigung jedoch eine deutlich größere Kinoveröffentlichung erhalten als bisherige Netflix-Filme. (Paul Kunz)