Corona-Welle 2, erneut Lockdown in Österreich und Deutschland, geschlossene Kinos: Für Filmfreunde bleibt erneut nur der (temporäre) Umstieg auf Home-Cinema und Streaming. Deshalb präsentiert unsere Autorin Mara Hollenstein-Tirk zum bereits zweiten Mal die interessantesten Neustarts auf Amazon Prime und Netflix für den kommenden Monat.
von Mara Hollenstein-Tirk
Nachdem der Oktober noch ganz im Zeichen des gepflegten Gruselns stand, geht es im November schon besinnlicher zur Sache, denn die ersten Weihnachtsfilme trudeln bei Netflix ein. Also die ideale Gelegenheit, sich bei kaltem Wetter mit Punsch und Zuckerstange auf die Couch zu begeben und sich ein wenig vom vorweihnachtlichen Treiben auf dem Bildschirm verzaubern zu lassen. Wie üblich hier eine Auswahl an Originals, welche im November neu auf den Plattformen erscheinen werden.
Netflix:
„Alles Gute kommt von oben“: ab 5.11.
Da in der Einleitung gerade die Rede von Weihnachtsfilmen war, hier wäre auch schon der erste Kandidat. Denn am 5. November veröffentlicht Netflix eine RomCom mit dem besinnlichen Etwas. Dabei geht es um einen Militärstützpunkt auf einer traumhaften Insel, der einer US-Senatorin ein Dorn im Auge ist, da die Soldaten dort offenbar den Weihnachtsmann für die Kinder der umliegenden Inseln spielen. Um Beweise zu sammeln, wird eine junge Mitarbeiterin hin geschickt, doch was sie dort erlebt, wird ihr Leben für immer auf den Kopf stellen. Bereits nach dieser kurzen Inhaltsangabe steht fest, dass man sich hier auf bekanntem Terrain befindet, der Film seine mangelnde Kreativität aber wahrscheinlich mit einer gute Portion Herz wieder wett machen wird.
„Vorladung“: ab 6.11.
Einen Tag später geht es dann in dem afrikanischen Drama „Vorladung“ deutlich härter zur Sache. Der Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, handelt von einer Studentin, die ihren Professor der sexuellen Belästigung und versuchten Vergewaltigung beschuldigt und dadurch schnell zum politischen Spielball zu werden droht. Ein brisantes und wichtiges Thema, welches hier beleuchtet wird, auch der erste Trailer wirkt durchaus vielversprechend.
„Du hast das Leben vor dir“: ab 13.11.
Am 13. November dürfen Netflix-Abonnenten dann die Grande Dame des italienischen Kinos, Sophia Loren, mal wieder auf dem Bildschirm bewundern. Inzwischen sieht man ihr das fortgeschrittene Alter natürlich schon ein wenig an, aber an Strahlkraft hat sie dennoch nichts eingebüßt. So könnte die Geschichte rund um eine ältere Dame, die sich eines ausländischen Waisenjungens annimmt, zu einem der Geheimtipps im November avancieren.
„Jingle Jangle Journey“: ab 13.11.
Ebenfalls am 13. November startet ein Film, der großen Spaß für die ganze Familie verspricht: Farbenfroh, mit Tanzeinlagen und allem was zu einem echten Weihnachtsabenteuer dazugehört. Dabei geht es um einen genialen Spielzeugentwickler, seine außergewöhnlichste Erfindung, einen fiese, diebischen Schurken und ein kleines Mädchen, dass den Tag retten möchte. Dazu noch Namen wie Forest Whitaker und Keegan-Michael Key mit in den Topf geworfen und heraus kommt eine zuckersüße Mischung, die Kinderaugen strahlen lassen sollte.
„Alien Xmas“: ab 20.11.
Am 20. November müssen dann ein paar Elfen und der Weihnachtsmann eine Invasion von Aliens verhindern – der Kniff dabei: es handelt sich um einen Animationsfilm im Stile von „Wallace and Gromit“. Das Plastilin-Abenteuer scheint erneut Spaß für die ganze Familie zu bieten und ist mit seinen gerade einmal 42 Minuten Laufzeit auch noch gut für eine gemeinsamen Sonntag Nachmittag geeignet.
„Hillbilly-Elegie“: ab 24.11.
Natürlich lässt Netflix den Monat aber nicht vorüber ziehen, ohne den Zuschauern auch noch ein echtes Flaggschiff zu präsentieren: Nach einem Bestseller, der von wahren Ereignissen inspiriert wurde, verspricht “Hillbilly-Elegie” ein mehrere Generationen umspannendes Drama, verfilmt von Ron Howard, mit Amy Adams und Glenn Close in den Hauptrollen – hier ist er also, jener Filmstart, den man sich diesen Monat auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
„The Christmas Chronicles: Teil zwei“: ab 25.11.
Einen Tag später bekommt dann der Überraschungserfolg „The Christmas Chronicles“ aus dem Jahr 2018 mit Kurt Russell und Goldie Hawn in den Hauptrollen sein heiß erwartetes Sequel. Erneut schlüpfen sie dabei in die Rollen von Santa und Mrs. Claus, wobei es diesmal um nichts geringeres geht, als das Weihnachtsdorf und damit Weihnachten selbst zu retten. Dabei bekommen sie tatkräftige Unterstützung von alten und neuen Bekannten.
„Mosul“: ab 26.11.
Noch einen Tag später veröffentlicht Netflix dann das Kriegsdrama „Mosul“. Auf wahren Begebenheiten beruhend, folgt der Film in einem pseudo-dokumentarischen Stil den amerikanischen Truppen, deren Aufgabe darin besteht, die Stadt Mosul vom IS zu befreien. Ob der Film zu den besseren Vertretern dieses Genre zählt, oder am Ende in amerikanischem Pathos baden wird, lässt sich anhand des Trailers noch nicht wirklich sagen. Aber die bisherigen Stimmen dazu klingen zumindest allesamt positiv.
Amazon Prime:
„Jexi“: ab 2.11.
Eine Komödie, deren Trailer zunächst etwas generisch um die Ecke kommt, in seinem Verlauf aber immer abgedrehter wird. Denn hier wird die Frage aufgeworfen, was denn wäre, wenn der Sprachassistent des neuen Handys so etwas wie eine Persönlichkeit entwickelt und anfängt, herum zu zicken. Klar, die Prämisse ist nicht neu und könnte so auch einem Horrorfilm angehören, aber hier scheint man einen amüsanten neuen Ansatz gefunden zu haben.
„Uncle Frank“: ab 25.11.
Hier könnte vielleicht einer der Geheimtipps des Monats schlummern. Denn das in den 70ern angesiedelte Familiendrama rund um einen homosexuellen Mann, dessen Vater verstirbt, ist mit Paul Bettany, Sophia Lillis und Stephen Root, um nur ein paar Namen zu nennen, nicht nur erstklassig besetzt, sondern dürfte eine schöne Mischung aus Coming-of-Age und Empowerment bieten.
„Friendsgiving“: ab 25.11.
Am selben Tag wird mit „Friendsgiving“ auf Amazon der liebste Feiertag der Amerikaner zelebriert. Ganz der Tradition solcher Filme folgend verspricht der Trailer dabei einiges an Chaos, kleinere Streitereien und ganz viel Liebe. Mit den üblichen Witzchen und ein paar bekannten Gesichtern erwartet einen hier wohl kein Meisterwerk, aber vermutlich ein recht solider, vielleicht sogar charmanter Genre-Vertreter.
Also dann: „Viel Spaß beim Schauen!“