Über Robert Zemeckis lässt sich vieles sagen, nicht dazu gehört, dass er konstant auf hohem Niveau arbeiten würde: Allseits beliebte Mainstream-Klassiker wie “Forrest Gump” sind nicht ohne (durchaus charmante) Schwächen, während Filme wie “Flight” auf christlich-missionarischen Eifer und Kitsch ohne Ende setzen, und so etwas wie “Contact” nur als cineastischer Totalreinfall zu bezeichnen ist.
Nahezu fehlerfrei, auf hohem technischen Niveau und kitschfrei präsentiert sich hingegen Zemeckis 2000-er-Film “Schatten der Wahrheit”, eine der besten Hitchcock-Hommagen der Neuzeit: Während die Tochter aufs College entschwindet, bricht der Alltag über das Ehepaar Ford-Pfeiffer herein und fördert in Schüben durchwegs düstere Schatten der Vergangenheit zutage, gegen die sich eine groß aufspielende Michelle Pfeiffer zuerst noch zu wehren versucht, die sie und ihren Verstand aber bald zu verschlingen drohen.
Zemeckis verquickt geschickt immersive inszenatorische Kniffe (Kamerafahrten, Spiegelungen) mit temporeichem Storytelling und vorzüglichem Suspense, vergisst dabei auch nicht auf unerwartete Twists und sorgt so für eine für ihn überraschende psychologische Tiefe: So schlüssig und erwachsen war kaum einer seiner Filme. Da macht es dann auch nichts, dass diverse Plot-Elemente und Handlungsstränge natürlich aus dem Setzbaukasten des Spannungskinos entnommen sind. Dennoch wirkt “Schatten der Wahrheit” stets eigenständig und in sich stimmig.
Fazit: Kurzweiliger, unterhaltsamer und kunstvoll inszenierter Suspense erster Klasse, der sich geschickt auf klassische Vorbilder beruft und mit einfachen Methoden und ohne unnötigen Effekt-Firlefanz ein Maximum an Spannung erzeugt, und sich so problemlos im oberen Drittel des Genres verortet.
von Christian Klosz
In unserer Filmothek stellen wir regelmäßig Filme vor, die wir aus verschiedensten Gründen für sehenswert halten: Klassiker, Genre-Perlen, Unbekanntes, Unterschätztes und ganz persönliche Favoriten finden sich hier.
Das war nach Jumaji (da war ich 7 oder so) der nächste Film, der mich für einige Nächte total aus der Bahn geworfen hat. Ich war 12 oder 13 und wollte mit einer Freundin Kino gehen…am Land hieß das zu nehmen was man kriegen kann und obwohl wir noch nie zuvor von dem Film gehört hatten, konnten wir meine Eltern davon überzeugen, dass der sicher nicht so schlimm sei, was soll schon bei Ford und Pfeiffer großartigen passieren!? So saßen wir schließlich zu zweit dort in unseren Kinositzen, hielten uns die Augen zu und sangen den Titelsong von Biene Maier…leider bekamen wir trotzdem noch genug von dem Film mit, um uns die nächsten Nächte fast in die Hose zu machen vor Angst. Unseren Eltern haben wir natürlich nichts davon erzählt, immerhin sollte es ja nicht der letzte spontane Kinobesuch gewesen sein 😉. Vielleicht sollte ich dem Film aber auch als Erwachsene mal eine Chance geben…wenn ich mich nur endlich drüber trauen würde 😅.
LOL do it 🙂 Ich hab den auch in meiner Jugend im TV gesehen, und fand ihn damals toll. Hab ihn vor einigen Tagen nun als “Erwachsener” nochmal geschaut und war positiv überrascht, da ich ihn immer noch sehr gut fand. Also, ich kann dir num empfehlen, dich drüberzutrauen, im Ernstfall soll halt der Mann mitschauen und Händchen halten 😀 😛