Es war das erste internationale Filmfestival nach Ausbruch der Coronavirus-Pandemie, das analog stattfand: In den letzten 1.5 Wochen präsentierte Venedig ein allerdings sehr abgespecktes Programm, das ohne ganz große Namen und Highlights auskam, und unter geänderten Bedingungen. Keine Fans am Roten Teppich, deutlich weniger Hollywood-Prominenz und Zuschauer, strenge Regeln: So musste auf dem Gelände etwa ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, auch die gesamte Zeit im Kino. Außerdem wurde von den Besuchern die Temperatur gemessen.

Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig ging das US-Drama „Nomadland“ der Regisseurin Chloe Zhao (“The Rider”). Das Werk mit Frances McDormand in der Hauptrolle erzählt von einer Frau, die nach dem wirtschaftlichen Kollaps einer kleinen Stadt ihre Sachen packt und als moderne Nomadin lebt.

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an „Nuevo orden“. Der mexikanische Regisseur Michel Franco entwirft darin ein düsteres Bild seines Landes in der nahen Zukunft und fokussiert auf die Kluft zwischen Arm und Reich. Die österreichische Koproduktion „Quo vadis, Aida?“, ebenfalls im Wettbewerbsprogramm, ging leer aus.

Als beste Schauspielerin ehrte die Jury die 32-Jahre alte Britin Vanessa Kirby für „Pieces of a Woman“. Die Auszeichnung für den besten Schauspieler ging an den Italiener Pierfrancesco Favino für seine Leistung in „Padrenostro“.

In diesem Jahr konkurrierten 18 Beiträge im Wettbewerb um die Hauptpreise. Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury unter Vorsitz der australischen Schauspielerin Cate Blanchett vergeben. Zu den Preisrichtern gehörten auch die österreichische Regisseurin Veronika Franz sowie der US-amerikanische Schauspieler Matt Dillon.

(red)