Angesichts der neueren Filme um Nicolas Cage gerät ein Blick zurück in die 90er Jahre fast schon zur wehmütigen Tortur. Wo sich der US-Amerikaner damals mit Auftritten in „Face/Off“, „The Rock“ oder „Wild at Heart“ einen respektablen Namen erarbeitet hatte und durchaus alt talentierter Darsteller galt, füllt sich sein schauspielerisches Portfolio in den letzten Jahren mit allerhand speziellen Werken, die nur noch Teile des Publikums zu begeistern wissen. Getreu nach dem Motto „Härter, lauter und (vor allem) bunter“ erblickten Filme wie „Mandy“ das Licht der Leinwand, und im Gesicht von Cage ging mehr Akrobatik vonstatten als im Zirkus Krone. Nun steht ein weiteres Werk in den Startlöchern, das sich nahtlos einzureihen scheint.
Wer beim Titel „Willy’s Wonderland“ nun an eine fröhliche Fortsetzung von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ denkt, ist allerdings schief gewickelt. Vielmehr erwartet den Zuschauer ein weiterer, höchstwahrscheinlich blutlastiger Ausflug in skurrile Gefilde. Storytechnisch begleitet der Film einen erfolglosen Herumtreiber (gespielt von Nicolas Cage) bei seinem neuen Job. Der klingt zunächst simpel, denn der Hausmeister soll lediglich als Nachtwächter in einem verlassenen Indoor-Vergnügungspark fungieren. Was er zum Zeitpunkt seiner Anstellung aber noch nicht weiß: innerhalb des Gebäudes treiben renitente Spielfiguren ihr Unwesen. Es gibt nur eine Devise: Töten oder getötet werden.

Thematisch bewegt sich der als Horror/Komödie angekündigte Genrehybrid also abermals eher auf kürzlich begangenen Pfaden, lässt nur wenig Hoffnung auf einen ernstzunehmenden Film zu und erinnert beim Anschauen des Trailers beinahe an eine erwachsene Version von durchgeknallten Pokémon in einem Paralleluniversum (oder an Five Nights at Freddy’s). Immerhin kann der Cast, neben Mr. Cage höchstselbst, mit halbwegs bekannten Gesichtern aufwarten. Hier werden unter anderem Beth Grant (Donnie Darko, Little Miss Sunshine), Ric Reitz (Flight, Sleepless) und Chris Warner (Sin City, No country for old men) zu sehen sein.
Ursprünglich sollte der 5,5 Millionen US-Dollar teure „Willy’s Wonderland“ schon im Oktober 2020 eine weltweite Kinoauswertung bekommen, aber auch hier grätschte Covid-19 dazwischen und verhinderte das Vorhaben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Veröffentlichung auf den gängigen Streamingplattformen für den 12. Februar 2021 vorgesehen. Ob dieser zeitnahe Termin eher Freude oder Angst hervorrufen sollte, darf nun jeder anhand des nun folgenden Trailers für sich selbst entscheiden. (cb)
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Bilder: ©JD Entertainment