-> Die Plätze 10-6

5. Wish

Die Maushaus-Maschinerie stottert: Nicht nur Event-Movies wie „Geistervilla“ haben 2023 nicht mehr funktioniert, nicht nur die Marvel-Schiene erhielt einen riesigen Dämpfen, auch auf dem ureigenen Disney-Animations-Terrain zeichneten sich düstere Wolken ab. „Wish“ hätte für Disney Animation eine Möglichkeit sein sollen, nach dem katastrophalen Abschneiden von „Strange World“ im letzten Jahr wieder auf die Beine zu kommen. Es hat nicht geklappt.

Bis heute hat der Film von Regisseur Chris Buck und Fawn Veerasunthorn weltweit 106 Millionen US-Dollar eingespielt. Der Film war mit einem enormen Produktionsbudget von 200 Millionen US-Dollar ausgestattet und wird, so wie es aussieht, ein Vermögen verlieren. Die einzige Hoffnung, die Disney hat, besteht darin, dass der Film zumindest auf Disney+ halbwegs erfolgreich laufen wird. Die Verluste wird auch das freilich nicht mehr kompensieren.

4. Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Als wäre es nicht bereits genug funktionierten bei Disney 2023 nicht einmal mehr die alten, ikonischen Filmreihen: Nach dem Kauf von Lucasfilm durch das Studio im Jahr 2012 verbrachte Disney Jahre damit, einen fünften „Indiana Jones“-Film zu entwickeln. Das Projekt durchlief viele verschiedene Autoren und mögliche Regisseure, bis Steven Spielberg schließlich absagte und James Mangold („Logan“) seinen Platz einnahm.

Über den Film selbst und seine Bedeutung werden Fans noch viele Jahre lang diskutieren, aber Disney musste unmittelbar nach Kinostart einen der größten Kinoflops der letzten Jahre – gemessen an den Erwartungen – einstecken. Trotz eines kolossalen Produktionsbudgets von 300 Millionen US-Dollar (ohne Berücksichtigung der Marketingkosten!) erreichte „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ weltweit nur 384 Millionen US-Dollar. Angesichts der Tatsache, dass die Studios nur etwa die Hälfte des Geldes aus dem Ticketverkauf einbehalten kann, ist offensichtlich, dass die Rechnung hier nicht zu Disneys Gunsten aufgeht.

-> zur Filmkritik

(c) Disney / Lucasfilm

3. The Expendables 4

Alles in allem hatte Lionsgate ein gutes Jahr. Das Studio veröffentlichte sehr erfolgreiche Beiträge in drei ihrer größten Franchises, darunter „John Wick: Kapitel 4“, „Saw X“ und das „Die Tribute von Panem“-Prequel. Doch man erlitt mit dem Reboot der Actionserie „The Expendables“ einen echten Tiefschlag. Unter der Regie von Scott Waugh brachte der vierte Teil der Serie über alternde Actionstars weltweit nur 51 Millionen US-Dollar ein, verglichen mit 100 Millionen US-Dollar Budget.

2. The Marvels

Das Ende des Superhelden-Films? – Und erneut Disney: Selbst das Marvel Cinematic Universe, das wohl zuverlässigste Franchise in der Geschichte des Kinos, scheiterte in diesem Jahr weitgehend, abgesehen vom Erfolg von „Guardians of the Galaxy Vol. 3“. Während „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ bereits eine große Enttäuschung war, war es „The Marvels“, das eine neue Messlatte für das MCU setzen würde – nach unten.

Bei einem Budget von 220 Millionen US-Dollar hat die „Captain Marvel“-Fortsetzung von Regisseurin Nia DaCosta weltweit gerade einmal 202 Millionen US-Dollar eingespielt. Es ist mit Abstand der MCU-Film mit den niedrigsten Einspielergebnis aller Zeiten und es wird der erste MCU-Film sein, der in den USA die 100-Millionen-Dollar-Marke nicht knackt. Dabei handelt es sich um eine Fortsetzung eines Films, der vor gerade einmal vier Jahren 1,12 Milliarden Dollar einspielte. Der „The Marvels“-Flop ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass das Zeitalter der Superhelden-Dominanz wirklich vorbei ist.

-> zur Filmkritik

(c) Marvel / Disney

1.Das DC-Universum – „Blue Beetle“, „The Flash“, „Shazam 2“

Unter den neuen DC-Studio-Chefs James Gunn und Peter Safran steht bekanntlich ein Neustart an, beginnend mit „Superman: Legacy“ im Jahr 2025. Ob der das Ruder noch herumreißen kann, wird sich zeigen: Denn jeder einzelne DC-Film aus 2023 war ein Mega-Flop (der neue „Aquaman“ ist da noch gar nicht eingerechnet – die Furcht vor einem weiteren Reinfall ist hier offenbar so enorm, dass das Studio die angesetzten Pressescreenings kurzfristig wieder abgesagt hat….).

„Blue Beetle“ (129 Millionen US-Dollar weltweit/100 Millionen US-Dollar Budget), „Shazam! – Fury of the Gods“ (133 Millionen US-Dollar weltweit/125 Millionen US-Dollar Budget) und „The Flash 2“ (270 Millionen US-Dollar weltweit/200 Millionen US-Dollar Budget) floppten alle katastrophal, die Verluste für das Studio beziffern sich auf mehrere hundert Millionen. Ob der Relaunch ausreichen wird, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, steht in den Sternen: Der Druck auf DC ist enorm.

-> Filmkritik zu „Blue Beetle“

-> Filmkritik zu „The Flash“

Titelbild: (c) Disney/Lucasfilm / Marvel / Leonine