Film | C. Klosz | C. Brocker- hoff | M. Hollen- stein – T. | P. Kunz | M. Ochs | M. Eger | avr. |
French Exit | 61 | ||||||
Malignant | 68 | 88 | 78 | ||||
Dune | 64 | 92 | 86 | 91 | 95 | 85.6 | |
James Bond: No time to die | 71 | 66 | 68.5 | ||||
Infinite | 61 | 20 | 40.5 | ||||
Saw: Spiral | 89 | 43 | 58 | 40 | 57.5 | ||
Je suis Karl | 27 | ||||||
Aufzeichnungen aus der Unterwelt | 78 | ||||||
Shang-Chi | 75 | 79 | 85 | 79.7 | |||
Sky Sharks | 45 | ||||||
Schumacher (Netflix) | 72 | ||||||
The sunlit night | 55 | ||||||
The Voyeurs (Prime) | 67 | 75 | 71 | ||||
Ein Clown/Ein Leben | 83 | ||||||
Hochwald | 74 | 84 | 79 | ||||
Thüringen, deine Sprache 2 | 81 | ||||||
Die Tanzenden | 84 | ||||||
Prey | 30 | ||||||
Don’t breathe 2 | 42 | ||||||
Zerplatzt | 77 | ||||||
Trigger Point | 14 | ||||||
Strange Dreams (Come True) | 86 | 82 | 84 | ||||
Squid Game (Netflix) | 79 | ||||||
Slash Filmfestival: | |||||||
Jakob’s Wife | 54 | 58 | 56 | ||||
Prisoners of the Ghostland | 73 | 46 | 59.5 | ||||
Sweetie, you wont’ believe it | 75 | ||||||
Shock Wave 2 | 90 | ||||||
A pure place | 46 | 48 | 47 | ||||
Tzarevna Scaling | 60 | ||||||
Bloody Oranges | 85 | ||||||
Sukkubus | 74 | ||||||
Hunter Hunter | 83 | 43 | 63 | ||||
Lamb | 81 | 70 | 75.5 | ||||
Coming home in the dark | 47 | 43 | 45 |
Film-Ratings September 2021

Ratings August, oder? 😉
nein, das ist die Liste für den kommenden Monat. Die für August sind hier: https://filmpluskritik.com/2021/08/09/film-ratings-august-2021/
Ah ok… das hatte mich jetzt etwas irritiert 😉
Schon wieder ein “Saw”? Diesmal mit zwei bekannten Namen aufgepimpt reicht mir die Inhaltsangabe bei Wikipedia völlig aus. Die ersten beiden habe ich gesehen, danach war ich damit durch. Intelligentes Horrorkino – falls man diesen Begriff in diesem Fall überhaupt benutzen sollte – sieht anders aus. Wenn Spannung (?) ausschliesslich daraus bezogen wird, zu zeigen, welche Schmerzen sich jemand zufügt, um jemandem zu entkommen, der einem noch grössere zufügt, ist öde und abstossend. Die technisch immer grössere werdende Perfektion bei der Darstellung der Foltermethoden macht es nicht besser. Emotional kommt da nichts rüber und man empfindet auch nichts mehr. Da kann man sich eher “Die 120 Tage von Sodom” angucken (und auch den fand ich eher missraten, vor allem als Allegorie auf den Faschismus”). Aber das Genre des “Splatter”-Movies scheint ja immer wieder eine Blut(was auch sonst)auffrischung zu erhalten.
Kann deine Skepsis nachvollziehen, fand persönlich diese “Blutauffrischung” aber sehr gelungen: Klassisches B-Movie mit interessanter Background-Story (Cop-Thriller um Loyalität, Polizeigewalt, “Regeln”) und gut gemachtem Horror, der sogar etwas an “Sieben” erinnert. Wenn man natürlich Gewaltdarstellung in dieser Form per se ablehnt, wird man auch damit keine Freude haben…. //ck
Gewaltdarstellungen sind für mich nicht das Problem, wenn sie z. B. so dargestellt wird wie in den ersten 30 Minuten von der Soldat James Ryan oder in Tarantino-Filmen oder in Gibsons Apocalypto oder in Mafia-Filmen. Aber es stimmt, ich habe mit der Form von Gewaltdarstellung als reinem Selbstzweck mein Problem. “Sieben” z. B. hebt sich davon ab, weil der Film auch atmosphärisch stimmig ist und die Verbindung zw. Gewalt und Tätermotivation – die sieben Todsünden – für mich stimmig ist.
Hmm, müsste man genauer aufdröseln, was der “Zweck” von Gewaltdarstellungen ist. Bei deinen Beispielen Soldat Ryan, Apocalypto oder (vielen) Mafia-Filmen würde ich Realismus unterstellen, bei Tarantino ist es v.a. Stilmittel bzw Gewalt als “Unterhaltung”, ist irgendwie auch Selbstzweck. Bei vielen Horrorfilmen würde ich meinen, der Sinn der Gewaltdarstellung ist “Schockwirkung”, Angst etc., was für gewisse Zuschauer eben ein sensorisches Erlebnis ist, das ihnen “Freude” bereitet und wonach sie suchen. In gewisser Weise wie eine Geisterbahnfahrt. Ich würde da keine moralischen oder ethischen Bedenken haben.
Bei Saw war es ursprünglich auch so, dass die Gewaltdarstellungen mit dem “Sinn” verknüpft wurden, zum Nachdenken darüber anzuregen, ob Gewalt dann legitim ist, wenn er “moralische Ziele” verfolgt, wie John Kramer das vorgab, zu tun. Oder ob diese Ziele dadurch desavouiert werden, da sie eben durch Gewalt durchgesetzt werden. So hätte ich das zumindest verstanden, und die Reihe lebt in großem Ausmaß ja von dieser Ambivalenz.
Unabhängig davon, wie du die anderen Saw-Teile fandest, kann ich mir persönlich auch vorstellen, dass mit dem neuen Film auch Nicht-Fans der alten Reihe ihre Freude haben könnten, da er tonal eine andere Richtung einschlägt und auch als eigenständiger Film gut funktioniert. //ck
Wie gesagt, ich habe den neuen “Saw” nicht gesehen, aber die Gewalt in Tarentino-Filmen wird ja häufig ironisch gebrochen oder schlägt ins Comic-Hafte um. Bei “Django Unchained” ist die Gewalt eher folgerichtig und aus den handelnden Charakteren zu erklären. Auf Ironie wie z. B. in Pulp Fiction verzichtet er ja fast gänzlich. Moralische und ethische Bedenken habe ich da auch nicht, mir geht es da eher um ästhetische Fragen. Filme wie “The Hills Have Eyes”, “Wolf Creek” oder eben “Sieben” sprechen mich da eher an. Manchmal sind es auch die eher kleinen Szenen, die einen schocken. Die Grossaufnahme des Skalpells, das in den Finger schneidet, aus Carpenters “The Thing” hat mir einen echten Jump Scare verursacht. Bei Filmen wie “The Saw” oder “Hostel” gucke ich eher weg, weil es mich nicht erschreckt, sondern ekelt. Auf so etwas wie “The “Human Centipede” würde ich komplett verzichten, weil ich es ehrlich gesagt schon als abartig empfinde.
Jo, so sind Geschmäcker eben verschieben. So ganz ekelhafte Sachen brauche ich auch nicht, aber Saw ist für mich noch gut OK.
Ad Ironie: Ich würde aber auch behaupten, dass die Gewalt in Hostel bzw. allen Eli Roth-Filmen ironisch gebrochen ist, darum mag ich seine Filme. Nicht umsonst sind Tarantino und er best buddies.
Ganz allgemein würde ich grob unterscheiden zwischen “ästhetisierter Gewalt”, “realistischer Gewalt” und “inszenierter Gewalt”. In die dritte Kategorie würde ich die meisten (aktuellen) Horrorfilme legen, die mit Jump Scares und Reizüberflutung arbeiten, um maximale Schockwirkung zu erreichen. Realistisch oder besonders ästhetisch ist das selten, aber dafür wirkungsvoll für jene, die auf der Suche nach dem “Kick” sind. Zweite Kategorie wäre für mich sowas wie S Craig Zahler macht (u.a. Bone Tomahawk – https://filmpluskritik.com/2021/05/28/bone-tomahawk/), der seine Wirkung durch Abbildung roher, kruder Gewalt erreicht. Mel Gibson würde ich da u.a. auch dazu zählen. Erste Kategorie wären für mich alle Filme(macher), denen es bei der Abbildung von Gewalt weder um die primäre Wirkung, noch um “Abbildung der Realität” geht, sondern um andere Ziele. Ironie/Unterhaltung wie bei Tarantino, Dekonstruktion filmischer Mittel durch überdrehte satirische Verwendung derselben wie bei Verhoeven, Gesellschaftskritik durch unterkühlte Darstellung wie bei Haneke.
Ich persönlich kann allen etwas abgewinnen, finde aber Kategorie 1 und 2 am spannendsten. //ck
Bone Tomahawk habe ich auch gesehen und fand ihn auch als Mixtur zweier Genres – was ja häufiger in die Hose geht – recht gelungen. Die Figuren waren originell gezeichnet und der Humor kam nicht zu kurz, wirkte aber nicht comicmässig. Der extreme Gewaltausbruch am Ende des Films war dann im Gegensatz dazu schon recht schwarzhumorig. Jemandem den Bauch aufzuschneiden und da eine leere Flasche reinzudrücken oder die schwangeren Frauen mit den Holzpflöcken in den Augen waren fast schon over the top, aber recht originell.
Hat dies auf Film plus Kritik – Online-Magazin für Film & Kino rebloggt.