Die veränderte Filmwelt bringt auch neue Herausforderungen: Der Blick ins Kinoprogramm reicht schon lange nicht mehr aus, um den Überblick über die nahezu täglichen Neuveröffentlichungen zu behalten, insbesondere die Streaming-Dienste werfen massenweise Ware auf dem Markt. Und immer mehr Filmfans und Cineasten fühlen sich schlichtweg überfordert von dem breiten Angebot.

Deshalb wollen wir Abhilfe schaffen und ab nun am Beginn jeden Monats eine Liste der aus unserer Sicht interessantesten, spannendsten und relevantesten Film-Neustarts mit euch teilen, und zwar egal, wo sie erscheinen: Kino, Streaming, fürs Heimkino auf DVD/BluRay oder als VOD. Die Auswahl ist natürlich nicht vollständig und in gewissem Maße auch „subjektiv“, soll aber zumindest etwas Orientierung verschaffen. Die Kritiken und Info-Texte zu ausgewählten Filmen werden laufend verlinkt.

Viel Spaß beim Lesen und Schauen!

1.4.
The Bubble (Netflix) zur Kritik
Apollo 10 1/2 (Netflix) zur Kritik
Abteil Nr. 6 (Kino)
Eraser: Reborn (Kino)

5.4.
Grüne Tomaten (Kino)

Wiederaufführung im Rahmen der „Best of Cinema“-Reihe: Ein schon bei der Veröffentlichung (1991) in seiner Machart altmodischer Film über Freundschaft, Liebe und (weiblichen) Freiheitsdrang. Durchaus ansehnlich und gekonnt erzählt, sind die Vorzüge dieser Dramödie die Darstellerleistungen, allen voran jene von Mary Stuart Masterson als sympathische Anarchistin Idgie Threadgoode. Abzüge gibt es für dramaturgische Ausschweifungen und eine Portion Kitsch, die „Grüne Tomaten“ schlussendlich nur durchschnittlich schmecken lässt. (ck) 69/100

6.4.

Jimmy Salville: A British Horror Story (Netflix) 60/100

7.4.
The Virtuoso (DVD/BluRay)
Phantastische Tierwesen 3 (Kino)
Death of a Ladie’s Man (Kino – D) zur Kritik

Trotz seiner visuellen Verspieltheit ist „Death of a Ladies‘ Man“ keineswegs ein Film, den man als besonders „Arthouse“ klassifizieren (oder abstempeln) würde. (…) Es ist durchaus schön zu sehen, dass visuelle Tricks und Spielerein nicht nur Nischenfilmen vorbehalten sind, sondern auch in zugänglichen und leicht verträglichen (wenn auch kleineren) Mainstream-Filmen zu finden sind. (bj) 75/100

Wo in Paris die Sonne aufgeht (Kino) zur Kritik

Sensibel und wunderschön inszeniert. Irgendwo zwischen Rom-Com und Beziehungsdrama findet Audiard eine eindrucksvolle Balance aus Intimität, Sex-Appeal und cleveren Humor, die nicht nur die Vielfältigkeit der Liebe, sondern auch das moderne, bunte und facettenreiche Leben zelebriert. (me) 80/100

Loving Highsmith (Kino)
Im Nachtlicht (Kino) zur Kritik

„Im Nachtlicht“ ist technisch sauber umgesetztes Erzählkino aus Deutschland, bei dem es viel zu entdecken gibt, das seine Motive allerdings mitunter auch zu plakativ ausspielt. Die ambitionierte Mixtur aus Krimi, Drama und Fantasy will viel, offenbart bei Tageslicht jedoch noch unverkennbare Defizite im Arrangement, was man dem Indie-Debüt aufgrund mutiger Grundidee und zuweilen dichter Atmosphäre aber ebenso gerne verzeiht. (cb) 52/100

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen? (Kino) zur Kritik

Ein großes Werk: Regisseur Alexandre Koberidze schafft mit seinem erst zweiten Langfilm ein magisches, mystisches, wunderschönes Kunstwerk, das in höchstem Ausmaß filmisch ist und in seiner Schlichtheit glänzt wie eine Perle. Ein lebensfrohes und poetisches Plädoyer für die Hoffnung und das Leben: Der bisher wohl beste Film des Jahres 2022. (ck) 93/100

8.4.
Hollywood Chainsaw Hookers (DVD/BluRay)
All the old Knives (Prime)
Dirty Lines (Netflix)
Metal Lords (Netflix) zur Kritik

Beim Versuch Master of puppets zu sein verkommt „Metal Lords“ durch seine viel zu affektierten Zwischentöne leider zu St.Anger. Ein weichgespülter Film ohne jegliche Kanten oder gar eigene Ideen, der vom ersten Akkord an absehbar ist und sich mutlos an den so albernen Klischees abarbeitet, die das Musikgenre mit sich herumschleppt. Selbst unter selbstironischen Gesichtspunkten keine 666, sondern, insbesondere für szenekundige Zuschauer, ein Holy Diver in die unteren Punkteregionen. (cb) 35/100

Rimini (Kino – Ö)
Caged – Gefangene der Lust (DVD/BluRay/VOD)

14.4.
LOL – Staffel 3 (Prime)
The Innocents (Kino)
The Dark and the Wicked (Kino) zur Kritik

Bertinos Werk gelingt ein beachtlicher Zwiespalt – durch die ausgewogene Mischung aus atmosphärischem Grusel und geradlinigen Schockmomenten wirft „The Dark and the Wicked“ einen ganz eigenen Blick auf die thematisch aufgegriffene Besessenheit und vermag somit sowohl alteingesessene Liebhaber, als auch Anhänger moderner Stoffe anzusprechen. Trotz stilgebundener Tristesse eine helle Freude für Genrefans und passend zum Titel gewiss düster und bösartig. Ein höllisch gutes Seherlebnis! (cb) 77/100

Eingeschlossene Gesellschaft (Kino) 61/100
The Contractor (Kino)
Geschichten vom Franz (Kino)

Eine leider völlig misslungene Adaption der „Geschichten vom Franz“ von Christine Nöstlinger: Nichts vom ursprünglichen Charme der Bücher konnte in die Filmform übersetzt werden, die Story, ihre Message und deren Vermittlung („sei du selbst“) sind sogar für Kinder zu simpel und banal, man hat überhaupt stark den Eindruck, dass die Macher das avisierte Publikum unterschätzen. Gut an diesem Film ist höchstens der von Marco Wanda geschriebene Soundtrack. (ck) 24/100

Red Rocket (Kino) zur Kritik

Politisch konnotiert, dabei aber vor allem witzig, charmant und ungemein menschlich. „Red Rocket“ zeigt sich als gekonnt pointierte Charakterstudie eines gefallenen Pornostars, dessen manipulativer Natur man sich einfach nicht entziehen kann. Ein Film über eine vergessene Gesellschaft und Menschen, die sich mit aller Kraft noch an ihren geplatzten amerikanischen Traum von Erfolg und Ruhm klammern. (me) 90/100

Vier Sterne Plus (Kino)
Alles ist gutgegangen (Kino)

15.4.
Outer Range – Staffel 1 (Prime)
Choose or die (Netflix)

20.4.
John Wayne Gacy: Selbstporträt eines Serienmörders (Netflix) 76/100

21.4.
The Lost City (Kino)
Massive Talent (Kino) ACHTUNG! Kinostart abgesagt / auf Juni verschoben!
The Northman (Kino) zur Kritik 77/100
In den besten Händen (Kino)
Die wundersame Welt des Louis Wain (Kino)
Boonie Bears: Ein tierisches Abenteuer (Kino)
Heil dich doch selbst (Kino)

22.4.
Jakob’s Wife (DVD/BluRay) zur Kritik

„Jakob’s Wife“ ist ein wirkungsvoll inszenierter, kurzweiliger Vampirfilm-Verschnitt, der nicht mit Blut geizt und von einer großartigen Barbara Crampton getragen wird, ohne die er nur halb so gut wäre. Die Message wird zwar etwas zu plakativ präsentiert und neu ist an dem Ganzen auch recht wenig, aber als filmischer Snack für zwischendurch ist der Film durchaus unterhaltsam. (ck) 54/100

Luzifer (Kino – Ö)
Who’s afraid of Alice Miller? (Kino-Ö)

28.4.
Doppeltes Spiel (DVD/BluRay)
Hunter Hunter (DVD/BluRay) zur Kritik

Ein atmophärisches Katz-und-Maus-Spiel, das von einem cleveren Spannungsaufbau lebt, bei dem das Publikum lange Zeit nur ahnen kann, was hier eigentlich vor sich geht: Regisseur Shawn Linden beweist immenses Gespür für Suspense und mysteriösen Schauer, der eher von Auslassungen lebt als von expliziter Darstellung. Das ändert sich im schockierenden Finale, das zu einem der stärksten jüngerer Horrorproduktionen zählt und mit der geradezu übernatürlichen Darstellung von unfassbarem Schrecken an Meisterwerke wie „Carrie“ erinnert: Stark. (ck) 83/100

Vortex (Kino) zur Kritik

Wenn aus liebevoller Zweisamkeit schmerzhafte Einsamkeit wird, wenn aus Intimität Entfremdung wird und wenn ein wunderschöner Traum zum beängstigenden Albtraum wird: „Vortex“ von Gaspar Noe ist ein berührendes, intensives Drama, das mit Wehmut, Ehrfurcht und Fingerspitzengefühl dem Alter und einer tückischen Krankheit begegnet. (me) 100/100

Luzifer (Kino – D)
Die Odyssee (Kino)
The Northman (Kino-Ö)
Hopfen, Malz und Blei (Kino)
Dinner für Acht (Kino – Ö)

29.4.
Warhunt (DVD/BluRay)

Die gesammelten Filmstarts finden sich auch hier.